Pressemitteilung
Filmabend "Weniger ist mehr" im Granitzentrum Hauzenberg
weniger Konsum bringt mehr Lebensqualität
Kürzlich lud die ödp Hauzenberg wieder zum fast schon traditionellen Filmabend ins Granitzentrum ein. Zweiter Vorsitzender Martin Clemens konnte im voll besetzten Vorführraum viele Filmfans aus der ganzen Region begrüßen. Einleitend führte er aus, dass seit den 1970´er Jahren das Bruttoinlandsprodukt in den alten Bundesländern stetig gestiegen sei. Die Zufriedenheit der Menschen habe sich im gleichen Zeitraum aber nicht erhöht. Im anschließenden Dokumentarfilm „Weniger ist Mehr“ untersuchte die Filmemacherin Karin de Miguel-Wessendorf in einem Selbstversuch, wie sich mit Änderung der eigenen Lebensweise eine nachhaltigere Gesellschaft umsetzen lässt. Dabei zeigt sich, dass reduzierter Konsum nicht zwingend auch Verzicht bedeuten muss. So kann eine Verringerung der Arbeitszeit schnell deutlich mehr Lebensqualität bewirken. Der Film zeigt Beispiele mit Reparaturcafes, Tauschbörsen oder Gemeinschaftsgärten aus den Städten Barcelona, Lyon oder Totnes in Großbritannien. Auch ein Unternehmen aus Würzburg wird vorgestellt, das den Spagat zwischen Nachhaltigkeit und wirtschaftlichem Handeln geschafft hat. Das eigene Konsumverhalten, bzw. der teilweise Verzicht darauf, stellt sehr wohl eine Möglichkeit dar, die gängige Meinung von immer mehr Wachstum in Frage zu stellen. Wichtig im persönlichen Handeln ist der Einkauf regionaler und fair erzeugter Lebensmittel, die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch die naturnahe Gestaltung des eigenen Gemüsegartens. In der anschließenden Diskussionsrunde wurde schnell auch der Bogen zu regionalen Themen geschlagen. So wurden das neue Heizkraftwerk am Bahnhofsgelände, (oder) die geplanten Windräder am Ruhmannsberg (genauso diskutiert) sowie der öffentliche Nahverkehr nach Passau diskutiert. Stadtrat Sepp Anetzberger informierte über die aktuelle Nachhaltigkeitsstrategie des Landkreises Passau. Die ödp-Fraktion im Stadtrat wird anregen, dass sich auch die der Stadt Hauzenberg an diesem vorbildlichen Projekt beteiligt. Auch den aktuellen Stand in der Frage der Errichtung von Windrädern stellte Anetzberger auf Nachfrage dar. Das Fazit eines Teilnehmers fasste die Diskussion gut zusammen: „Der Film ist in einigen Punkten (sicher) provokativ; aber der springende Punkt ist doch, dass jede/r im eigenen Umfeld und bei seinem eigenen Verhalten beginnen muss.“ Zum Schluss bedankte sich die ödp bei Ludwig Bauer für die Gastfreundschaft und die Bereitstellung des „Hauzenberger Granitkinos“. Der Abend klang im Foyer des Granitzentrums mit einem puristischen Stehempfang aus. Passend zum Filmtitel wurde von den ödp-Veranstaltern Butterbrot, Milch und Hauzenberger Quellwasser serviert.