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Pressemitteilung

Grenzenloses Radvergnügen endet vor Kößlarn

Anita Hofbauer

Der Landkreis Passau verspricht in seiner Tourismuswerbung „ grenzenloses Radvergnügen und ein dichtes Radwegenetz, in dem sich regionale Radrunden mit thematischen Radwegen und bekannten Fernradwegen verbinden.“ Bei seinem Besuch in Kößlarn musste das ÖDP-Kreiswahlkampfteam ernüchternd feststellen, dass der malerische Wallfahrtsort von diesem Radwegenetz völlig abgeschnitten ist.

„Woran liegt es“, wollte Anita Hofbauer, Sprecherin der ÖDP-Fraktion im Passauer Kreistag, nun wissen, „dass Kößlarn aus keiner Richtung auf sicherem Wege mit dem Fahrrad erreichbar ist?“ ÖDP-Marktgemeinderat Max Schnall erklärte, dass aufgrund der geographischen Gegebenheiten der Anschluss Kößlarns an das Radwegenetz nur über die Gemeinde Rotthalmünster führen könne. Das Vorhaben sei beschlossene Sache, würde aber seit Jahren nicht umgesetzt. Umso größer war die Verwunderung der aus dem benachbarten Asbach stammenden ÖDP-Kreisrätin Hofbauer, dass der Radwegebau bereits 2009 beschlossen und Planungsleistungen an ein Ingenieurbüro vergeben wurden. ÖDP-Kreisvorstandsmitglied Maria Probsteder zeigte sich erschrocken über dem Umstand, was der fehlende Radweg für die Kößlarner bedeutet: „Nicht nur, dass Gäste aus dem Rottaler Bäderdreieck keinen Radweganschluss haben!“ Viel schlimmer sei, dass die Kößlarner selbst, insbesondere Familien und Senioren, die auf sichere Radwege angewiesen sind, keine Möglichkeit haben, direkt von Kößlarn aus in das benachbarte Rotthalmünster zu radeln oder eine Radtour zu starten.

Bei ihren Beratungen stellte die ÖDP-Kreistagsfraktion fest, dass auch der ländliche Raum von den jährlich 40 Millionen Euro Zuschüssen, die der Freistaat Bayern für den Radwegebau vergibt, profitieren müsse. Eine ländliche Gemeinde wie Kößlarn, die als Wallfahrtsort einiges zu bieten habe, sei auf derartige Tourismusförderung dringend angewiesen, betonte Kreisrat Robert Auberger. Der Pockinger ÖDP-Kreisrat Franz Sebele schlug vor, auf die Marktgemeinde Rotthalmünster zuzugehen und Landrat Franz Meyer um Vermittlung zu bitten. Der Rotthalmünsterer Bürgermeister müsse nun endlich auf die Grundstückseigentümer, die noch nicht abtretungsbereit sind, einwirken und den versprochenen Radweg realisieren, forderte Kreisrat Sebele. Das Bemühen um attraktive Tourismusangebote dürfe nicht an der eigenen Gemeindegrenze enden.

„Das Passauer Land kann als Tourismusregion nur erfolgreich sein, wenn alle Landkreisgemeinden zusammenarbeiten“, resümierte die ÖDP-Kreisvorsitzende Agnes Becker. Es gehe nicht an, dass Gemeinden, die am Rand des Landkreises liegen, durch die Kirchturmpolitik ihrer Nachbarn benachteiligt werden. Deshalb wolle sich die ÖDP-Fraktion weiterhin dafür einsetzen, dass sich Gemeinden familienfreundlich entwickeln können. Dazu gehöre auch das Thema Gehwege, insbesondere dort, wo Kreisstraßen innerorts verlaufen. In Kößlarn gebe es z. B. in der Asenhamerstraße eine für Fußgänger äußerst gefährliche Verkehrssituation. Auch darüber wolle man mit der Kreisstraßenverwaltung ins Gespräch kommen.

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