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Pressemitteilung

Passauer Nächte sind ... hell!

ÖDP-Veranstaltung über Lichtverschmutzung auf der Sternwarte Passau

Florian Steimer, Agnes Becker, Walter Dankesreiter, Oliver Robl, Franz Prügl, Paul Kastner, Urban Mangold, Claudia Faßbender, Johanna Seitz, Ronja Zöls-Biber

Die Teilnehmenden mussten zusammenrücken in der Sternwarte beim Fachgespräch zur Lichtverschmutzung in Passau. Sternwarten-Leiter Florian Steimer (Mitte) begrüßte unter anderem die Kreisräte Agnes Becker und Walter Dankesreiter, die Stadträte Oliver Robl, Franz Prügl, Paul Kastner und Urban Mangold sowie die Kreisvorstandsmitglieder der ÖDP-Passau Stadt Claudia Faßbender, Johanna Seitz und Ronja Zöls-Biber, die die Veranstaltung initiierte und moderierte. Foto: Opitz

Zu einem Fachgespräch über Lichtverschmutzung in Passau kamen ÖDP-Mitglieder und Interessierte am Samstagabend auf der Sternwarte Passau zusammen. Ronja Zöls-Biber, Kreisvorstandsmitglied der ÖDP Passau-Stadt, initiierte und moderierte die Veranstaltung, bei der Sternwarten-Leiter Florian Steimer über die übermäßige nächtliche Lichtdisposition in Passau informierte. In ihren einführenden Worten wies Ronja Zöls-Biber, die beruflich auf dem Sektor der Landwirtschaft tätig ist, darauf hin, dass sich viele Landwirtinnen und Landwirte beim Artenschutz einseitig in der Verantwortung sehen. „Ich höre immer wieder: Schaltet doch erst mal in der Stadt das Licht aus! Wenn es um Artenschutz und Maßnahmen geht, die in der Stadt dafür umgesetzt werden können, ist das ein Thema für die Passauer ÖDP, das ich in diesem Jahr unbedingt auf die Agenda setzen möchte", erklärte sie.

Florian Steimer bezeichnete das, was die Lichtverschmutzung anrichtet, als Drama im Hinblick auf die Biodiversität: „Wir haben es mit einem stillen Sterben zu tun." Paul Kastner, ÖDP-Stadtrat und Ortsvorsitzender des Bund Naturschutz, untermauerte diese Einschätzung mit konkreten Beispielen. Nachtfalter, die sich normalerweise an Mond und Sternenlicht ausrichten, umkreisen Lichtquellen, bis sie erschöpft zu Boden fallen. Damit gehe auch die Bestäubungsleistung durch Insekten zurück. Nachtaktive Vögel wie Eulen und Käuze, Zugvögel sowie wandernde Fische, die durch beleuchtete Brücken irritiert sind, verlieren die Orientierung. Und auch den Menschen schade das übermäßige künstliche Licht.

Die Nacht werde Jahr für Jahr heller, die Schönheit des Nachthimmels unsichtbarer, so Florian Steimer. Dem müsse man entgegen wirken. „Dabei geht es nicht darum, überall das Licht auszuschalten, sondern Lichtquellen effizient einzusetzen." Von der Sternwarte aus kann man beobachten, dass eine große Lichtmenge nicht auf beleuchtete Gebäude, sondern fast senkrecht nach oben strahle. „Mit gutem Willen könnte man Strahler zielgerichteter montieren." Historische Gebäude, Gewerbegebiete, Siedlungen seien die neuralgischen Stellen, an denen vor allem nach oben gerichtetes weiß-blaues Licht für die Lichtkuppeln über Städten sorge. Dabei habe die Lichtverschmutzung in Passau eine ähnliche Qualität wie etwa in Augsburg. Als Positivbeispiel berichtete Florian Steimer von der Sternenstadt Fulda, die dem in den Himmel strahlenden Licht den Kampf angesagt habe. „Ich hoffe, dass die heutige Veranstaltung ein Anstoß ist, die Problematik in die Passauer Bevölkerung zu tragen", sagte er.

ÖDP-Stadtrat Urban Mangold griff den Appell auf und schlug vor, mit den Verantwortlichen in Fulda Kontakt aufzunehmen: „Eine Sternenstadt Passau – das würde mir gefallen." Außerdem versprach er, das Thema Lichtverschmutzung im Stadtrat aufzugreifen. Agnes Becker, Kreisvorsitzende der ÖDP Passau-Land, verwies in diesem Zusammenhang auf die Broschüre „Leitfaden zur Eindämmung der Lichtverschmutzung" der Bayerischen Staatsregierung. „Lichtverschmutzung ist auch ein kommunalpolitisches Thema", fasste Ronja Zöls-Biber zusammen. „Hier vor Ort liegt es in unserer Hand, wie es den Arten und wie es den Menschen geht. Dafür ist entsprechendes Wissen notwendig. Ich bin optimistisch, dass heute ein erster kleiner Schritt in diese Richtung gelungen ist."

 

 

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